Außergewöhnlich schön: Diesen Schmuck wollen jetzt alle!
Photography: Sonja Stadelmaier

Jorinde Barke ist eine der DesignerInnen, die mit Entwürfen zwischen Avantgarde und absoluter Tragbarkeit Erfolg haben. Ihr Schmuck taucht in vielen Fotokampagnen von etablierten Labels wie ODEEH oder HUNDHUND auf. Für Jorinde Barke – wie für viele andere DesignerInnen – besteht jedoch die größte Herausforderung darin, ein gewinnbringendes Business-Modell in einer Branche zu finden, die sich schon seit einer Weile im Umbruch befindet.
Was bedeutet eigentlich Erfolg für DesignerInnen? Medial wahrgenommen zu werden? Oder auf Fashion Weeks in Paris, London oder New York zu präsentieren? Beides ist super, heißt aber schon lange nicht mehr automatisch, von der eigenen Arbeit auch leben zu können. Die Mode-, Accessoire- und Beauty-Welt scheint so sehr im Umbruch, dass ein regelmäßiges Ändern und Anpassen des Business-Modells für viele DesignerInnen zum Alltagsgeschäft gehört. Jorinde Barke ist eine von ihnen. Was die Designerin bei aller notwendigen Anpassungsbereitschaft niemals ändert: Ihre Art zu gestalten und ihr Festhalten an ihrem ganz individuellen Blickwinkel.
Jorinde Barke liebt es, für ihre zeitlosen Kollektionen ein großes Thema zu finden und sich daran abzuarbeiten. Inspiriert wurde sie dabei oft von persönlichen Lebensumständen. So spiegelt die Kollektion BFF (Bloom Flower Fruit) ihre Erfahrung des Mutterwerdens wider. Und es ist kein Zufall, dass die Entwürfe zu diesem Zeitpunkt runder wurden. Jorinde reduziert komplexe Zusammenhänge auf klare, vielseitige Motive und lässt damit viel Spielraum für Interpretationen, ohne eine eindeutige emotionale Kollektionsstimmung vermissen zu lassen. Darin liegt die Kunst guten Designs.
Kollaborationen
Jorinde Barke begann ihren Weg als Designerin mit einem Mode-Studium an der Universität der Künste in Berlin. Hier lernte sie vom Antwerpener Fashiondesigner Stephan Schneider, wie wichtig Kollaborationen in der Welt der Mode sind.
Wir hatten im Studium das Privileg, die Kontakte von Stephan Schneider nutzen zu können. Er hat immer spannende Leute aus seinem Umfeld involviert.
Diese Erfahrung prägt auch heute noch die Arbeit von Jorinde Barke. Nicht nur die Arbeit an den eigenen Kollektionen ist relevant, sondern auch die interdisziplinäre Kollaboration mit GrafikdesignerInnen, FotografInnen oder 3D-KünstlerInnen, die ein ähnliches ästhetisches Empfinden haben.
Ständige Neuorientierung
Auch eine ständige Neuorientierung am Markt sorgt für Erfolg. Jorinde glaubt daran, dass individuelle Möglichkeiten nur dann uneingeschränkt ausgeschöpft werden können, wenn persönliche Ambitionen immer wieder hinterfragt werden. Was sind die langfristigen Ziele? Welche Ideen bereiten den Weg dahin? Was muss über den Haufen geworfen werden?
Das eigene Label
Dazu gehört auch immer wieder das Hinterfragen der Ausrichtung des eigenen Labels. Ist es noch der Kern der kreativen Arbeit? Wie sollen Kampagnen, Grafik, Logos und Verpackung aussehen? So entstehen immer wieder neue Iterationen einer Identität, die doch weiterhin klar erkennbar bleibt. Und die Kollektionen, die in diesem Kontext präsentiert werden, überdauern die Zeit.
Jana Ahrens
Jana Ahrens liebt die Auseinandersetzung mit den Gegenständen und Situationen eines modernen Lebens. Dabei interessiert sich weniger für schöne Dinge, als eher für die Schönheit ihrer Umstände. Zum Schönen gehört natürlich auch, wenn sich komplexe Themen in verständliche Zusammenhänge zerlegen lassen. Im Januar 2018 hat sie die Chefredaktion des Monda Magazins übernommen.
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